Ikebana lässt selbst das größte Umzugs-Chaos besser ertragen

Liebe Ikebana-Freunde, die Kisten sind gepackt, im See-Container verstaut und der Container verplompt. Jetzt bleibt uns nur noch ihm eine gute, nicht so stürmische Reise zu wünschen, verbunden mit der Hoffnung, dass er wohlbehalten in Australien ankommt, alles heil bleibt und wir dort fröhlich wieder auspacken und uns an unseren schönen Ikebana-Vasen und Schalen, aber auch an unseren Möbeln und sonstigen wichtigen Dingen erfreuen können. Zwei kleine Herbst-Ikebanas haben geholfen, das Chaos besser zu ertragen.

Ergebnisse aus dem Online-Unterricht

Um uns herum herrscht Umzugschaos, Kartons mit der Aufschrift “Australien” in rot und Kartons mit der Aufschrift “Sozialkaufhaus” in schwarz halten sich noch die Waage, aber spätestens wenn der Seecontainer eintrifft, wird Australien sich in den Vordergrund schieben. Ikebana hilft mir selbst im größten Chaos und erinnert mich ans Loslassen und an die Beschäftigung mit schönen, kreativen Dingen. Danach habe ich wieder mehr Kraft und Elan die Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen. Heute freue ich mich an den schönen Ergebnissen meiner Online-Schüler und lasse Sie gerne daran teilhaben.

Letzte Herbst-Arrangements

Mit viel Freude wurden die Herbst-Arrangements der letzten Stunde im Studio Ayame gestaltet. Zuvor hatte jeder Teilnehmer die Aufgabe buntes Herbstlaub zu sammeln. Das Herbstlaub wurde für einige Tage in einer Mischung aus 1/3 Glycerin und 2/3 Wasser eingelegt und danach zwischen Zeitungspapier getrocknet. So behalten die bunten Blätter ihre schönen Farben und lassen sich gut verarbeiten. Leukadendron- Cornus oder Ahorn-Zweige bildeten gemeinsam mit Hagebutten die Grundgerüste und wurden sehr individuell mit Chrysanthemen oder Rosen verarbeitet und die bunten Blätter ganz dezent eingestreut. Die Stimmung war zwar vom Abschiedsschmerz geprägt, aber da wir gemeinsam online weiter arbeiten werden und ich jährlich für mehrere Wochen nach Deutschland kommen werde, war es trotzdem ein schöner letzter Abend. Während meiner Wochen in meinem Heimatort Kettwig, werde ich Wochenend-Seminare anbieten, die ich frühzeitig hier auf dieser Webseite bekannt geben werde.

Letzte Unterrichtswoche im Studio Ayame

Nach 36 erfolgreichen, kreativen, meist fröhlichen und schönen, aber auch arbeitsreichen Jahren schließen wir unser Ikebana-Studio in Essen-Kettwig, um es in Queensland Australien erneut auf zu bauen. Wir bedanken uns bei allen Ikebana-Freunden für ihre Treue , ihren Enthusiasmus, ihren Einfallsreichtum und die liebevolle Unterstützung. Der Online- Unterricht geht ab Januar 2023 natürlich auch für die deutschen Freunde des Ikebanas weiter.

Für den letzten Kurstag wünschte sich eine Gruppe “Wasser-Arrangements” und eine andere Gruppe “Herbst-Arrangements”. Die Wasser-Arbeiten zeigen wir Ihnen heute und die Herbst-Arbeiten in der folgenden Woche.

Complementing an Art Work

Eine Lektion im fünften Lehrbuch der Sogetsu-Schule befasst sich damit, ein beliebiges Kunstwerk mit einem Ikebana zu begleiten. Das heißt nicht, dem Kunstwerk die Show zu stehlen und ist auch nicht als zusätzliche Dekoration gedacht, sondern soll das Kunstwerk dezent unterstützen. Wir wählten einen japanischen Screen mit einem Pflaumenblütenzweig auf goldenem Hintergrund als Kunstgegenstand. Die Linien des Pflaumenblütenzweiges wurden durch früh- oder spät-herbstliche Äste nachempfunden. Um das strahlende Gold des Hintergrundes hervor zu heben, fanden sich wunderbare goldfarbene Dahlien oder Spinnenchrysanthemen.

Ikebana als Bodenarrangement

Ein Bodenarrangement muss nicht unbedingt in einer großen Vase, sondern kann auch in mehreren kleinen Gefäßen, oder in Vasen und Schalen arrangiert werden. Wichtig ist, dass diese Arrangements an einem ruhigen Platz, z.B. im Eingangsbereich, auf einem Treppenabsatz, oder auch in einer kleinen Nische ihre Wirkung entfalten können. Sie sollten von allen Seiten, auch von oben betrachtet werden und ihre Schönheit entfalten können. Unsere Bilder zeigen einmal das Arrangement von vorne und einmal von oben fotografiert. Alle Schüler hatten viel Spaß nicht nur beim arrangieren sondern auch beim fotografieren.

Herbst-Ausstellung der Gruppe Ikebana-International Köln, in der Friedenskirche in Schlebusch

Die Mitglieder der oben genannten Ikebana-Gruppe erstellten eine wunderbare Ikebana-Ausstellung, die von freitags-nachmittags bis sonntags zu besichtigen war. Da sechs verschiedene Ikebana-Schulen unserem Chapter angehören, wurde es eine sehr interessante und abwechslungsreiche Schau, die von sehr klassischen Arrangements über moderate bis zu sehr modernen Arbeiten reichte. Zusätzlich fanden samstags und sonntags Vorführungen und Schnupperkurse statt. Der sonntägliche Schnupperkurs war mit drei Kindern zwischen sieben und zehn Jahren und drei Erwachsenen sehr schnell ausgebucht. Es war schön zu sehen, wie schnell die Kinder lernen mit Blumen und Zweigen umzugehen und wie stolz sie Ihre Werke fotografierten und nach Hause trugen.

Befestigung in der Kugelvase

Auf Wunsch einiger Schüler widmeten wir uns erneut der “Kugelvase”. Angelika brachte einen großen Sack voller Magnolienzweige mit, die sich hervorragend für diese Lektion eigneten. Gemeinsam mit Tagetes, die wir wegen Ihrer dichten Blätter aussuchten oder mehrblütigen Rosen, entstanden nach arbeitsreichen Vorarbeiten, wie verklemmen von elastischen Ästen in der Vase und nageln der Hauptzweige, sehr schöne Arrangements.

Die zweite Herausforderung waren Tischdekorationen aus bunten Bambusstäben und Arrangements nur aus Blättern.

Arrangement in zwei Schritten

Im fünften Buch der Sogetsu-Schule wird ein Arrangement aus trockenen Zweigen zusammengesetzt, dass ohne Schale, ohne Wasser und ohne Kenzan aussagekräftig sein muss. In unserem Studio fanden sich viele Bambusreste, die wir in den vergangenen Jahren angehäuft hatten. Aus diesen Resten wurden zunächst selbständige Skulpturen zusammengesetzt, die dann mit Hilfe von Vasen und lebendigem Pflanzenmaterial in ungewöhnliche und kreative Gestecke verwandelt wurden.

Ikebana mit Ranken

Vom Großmarkt brachte ich zarte Ballon-Ranken mit, die wunderschön aussehen, aber ohne passendes Trägermaterial nur sehr schwer zu verarbeiten sind. Gemeinsam mit kräftigen Ranken der Glyzinie ließen sie sich mit gutem Zureden zu den von den einzelnen Schülern bevorzugten Formen verarbeiten. Die hell- oder dunkelblauen Campanula erinnern an die Blütezeit der Glyzinie . Intertwining oder Verflechten war das zweite Thema dieser Woche. Zarte dünne Bambusstangen lassen sich hervorragend verflechten und wenn sie noch frisch sind, auch gut in Form biegen. Frische und angetrocknete Typfa-Blätter ergeben verflochten ebenfalls ein gutes Ikebana-Material, aus dem interessante Arrangements entstanden.

Sommer-Seminar

Der Vormittag unseres Sommer-Seminar gehörte den Schulstilen und der besonderen Befestigung von früchtetragenden Zweigen. Schwere, große Kenzane und sehr kräftige Stützen waren erforderlich, um die ca. 1 kg wiegenden Äste, dicht mit Calvados-Äpfeln behangen, in der Balance zu halten. Unsere Ikebana-Einsteigerinnen erarbeiteten ihre ersten Moribanas und ihr erstes Nageire. Am Nachmittag gestalteten wir Gefäße aus Dim-Sum-Körben (chinesische Dampf-Gartöpfe) und Tischdekorationen in Glasgefäßen mit Bambusklammern. Alle genossen die entspannte, kreative Atmosphäre und erfreuen sich an ihren selbst geschaffenen Arrangements.

Privater Unterricht während der Ferien

Immer dann, wenn eine meiner begabten Schülerinnen besonders motiviert ist und auch während der Ferien Ihre Ikebana-Fähigkeiten erweitern möchte, bereite ich gerne einen besonderen Ikebana-Tag vor. Gestern aus meinem Urlaub zurück, liess ich mich auf dem Wochenmarkt von dem angebotenen Material inspirieren. Wir starteten mit Wasser-Arrangements, die während der heißen Jahreszeit besonders beliebt sind, wobei es darauf ankommt, das Gefäß randvoll mit Wasser zu füllen und die Reflektionen unter Wasser zu nutzen. Es folgte ein schwebendes Moribana, ganz ohne Kenzan, das große Ruhe, Geduld und Konzentration erforderte. Zum Abschluss erfreute meine Schülerin mich mit einer Vorführung eines Grundgestecks, welches Sie von hinten, also mit der Vorderseite zu ihrem Publikum erarbeitete. Es war für beide ein schöner und kreativer Vormittag.

Groß und Klein, wie passen die Zwei zusammen?

In dieser Woche arbeiteten wir zu obigem Thema. Monstera-Blätter wurden mit übergroßen Dahlien, samtige Alchimilla-Blätter mit kleinen Dahlien oder Kosmeen verarbeitet. In einigen Arrangemts fanden sich Groß und Klein in einer Schale wieder und andere Schüler erarbeiteten ein Gersteck, das den Ansprüchen “Groß “und das zweite, das den Ansprüchen “Klein” gerecht wurde. Auch Solidaster (Goldrute) und einige dünne Pogostäbe fanden Verwendung.

Prinzipien der Sogetsu-Schule: Nr. 23

Eine meiner Schülerinnen wählte für diese Stunde das obige Prinzip, in dem es heißt: verwende die Blumen sparsam, aber wenn es sein muss generös! Mit frischem Bambus, Vicken, Kornblumen und Zinnien versuchten die Schüler zunächst die sparsame Version, die aber zu fünfzig Prozent in der generösen Version endete. Meist ist es wesentlich schwieriger ein spärlich bestücktes und dennoch aussagekräftiges Ikebana zu erstellen, als ein Ikebana, das generös mit den Blumen wuchert. Beide Versionen führten am Ende der Stunde zu einem guten Ergebnis.

Das Thema der Woche: rund und eckig

Angeregt durch eine großzügige Gabe von wunderbaren rosa Hortensien und den weißen Annabell-Hortensien in meinem Garten gestalteten meine Schüler Arrangements in denen die Hortensien die Hauptrolle spielten und von eckigen Formen aus leichten bis mittelschweren Bambusstäben flankiert oder eingerahmt wurden. Für die Bambusformen bedienten wir uns erneut der in Naurod erlernten Technik, sie mit Kabelbindern in der gewünschten Form zu fixieren. Maisblätter, zum Teil ebenfalls eckig geschnitten rundeten die Arrangements ab.

Tischdeko aus farbigen Bambusstäben mit leichten sommerlichen Blüten

Aus je zwölf farbigen Bambusstäben wurden mit Hilfe von Kabelbindern zwei bewegliche Gitter hergestellt, die in unterschiedlichen Formen ineinander verhakt, auf dem Tisch drapiert wurden. Ein kleiner Glasbehälter versorgte unser frisches Blumen- und Pflanzenmaterial, wie Salbei, Frauenmantel, Godetien, wilde Petersilie und Farn mit dem erforderlichen Wasser, so dass hübsche , sommerliche und zugleich stabile Tischarrangements entstanden. Einer unserer Schüler erhielt eine schwierige Sonderaufgabe nämlich dicke und dünne Glyzinenranken als Nageire zu verarbeiten, was ihm sehr gut gelang.

Bambusbrücke, Gräser und Wiesenblumen

Inspiriert von Gräsern und Wiesenblumen, die uns auf unseren Spaziergängen begleiten, gestalteten wir sommerlich leichte Arrangements. Aus unterschiedlich dicken Bambusstäben in allen Brauntönen wurde zunächst eine imaginäre Brücke über einen Teich gelegt, aus dem mindestens sieben unterschiedliche Gräser und leichte Blüten hervor schauten. Die Arrangements sollten so gestaltet werden, dass sie von allen Seiten hübsch an zu sehen sind und somit auch als Tischdekoration genutzt werden können.

Bambus und Wasser, unser Thema der Woche

Während der heißen Sommertage arbeiten wir gerne mit Bambus und Wasser. Einen Bambuswald findet man in Asien oft in der Nähe eines Gewässers. Die dichten, frischen grünen Triebe sorgen dafür, dass das Sonnenlicht nur gefiltert hindurchscheinen kann, was das Gefühl von Kühle hervorruft. Wir haben uns für Bambus im Wasser entschieden, um Kühle in unsere gute Stube zu zaubern. Die frischen, grünen Bambusblätter haben wir bei einigen Arrangements durch Salomonsiegel ersetzt und mit Freilandrosen arrangiert.

Silberdollar frisch und gebleicht , Azaleen und Spireen

Auf dem Blumengroßmarkt wurden frische grüne Silberdollarzweige angeboten, an denen ich nicht vorüber gehen konnte. Von unseren Adventsarrangements ruhten noch gebleichte Silberdollar im Vorratsraum, die gemeinsam mit den frischen grünen Zweigen und zarten Vicken zu fröhlichen Nageires arrangiert wurden. Auch das Thema nur Zweige wurde wahlweise mit Azaleen oder mit Spireen und den ersten hellblauen Ritterspornblüten aufgegriffen.