Sogetsu-Grundsätze

Sofu Teshigahara , der Gründer unserer Schule, hat uns 50 Grundsätze der Sogetsu-Schule hinterlassen, nach denen wir auch heute noch arbeiten. Einer dieser Grundsätze lautet: “entdecke immer wieder neue Themen und Herangehensweisen”. Dieses Thema haben wir mit Bambusmatten, verschiedenen Blättern, Pfingstrosen und Bartnelken aufgegriffen. Die Bambusmatten wurden beschnitten und mehrfach in verschiedene Richtungen gedreht, in Vasen befestigt und mit den vorher beschriebenen pflanzlichen Materialien arrangiert. So entstanden wundervolle Kunstwerke, an denen meine Schüler lange Freude haben werden.

Erste Ergebnisse der neuen Schülerinnen, präsenz und online

Während der Osterferien bleibt unser Ikebana-Studio “Ayame” zwar geschlossen, aber die ersten Ergebnisse meiner neuen Schüler , die während der letzten Wochen entstanden, möchte ich Ihnen dennoch präsentieren. Wir erarbeiteten gemeinsam frühlingshafte Schalen- und Vasen-Arrangements. Meist geht ein Moribana leichter von der Hand als ein Nageire, aber mit ein wenig Hilfestellung erzielen wir auch beim Nageire schöne Ergebnisse.

Oster-Ikebana

In der diesjährigen Osterzeit nahmen wir uns die Lektion 6 aus dem Lehrbuch 5 der Sogetsu-Schule vor, nämlich: Narzissen in der vorgeschriebenen Weise arrangieren. Dafür mussten zunächst Narzissen gefunden werden, welche tief an der Blumenzwiebel gemeinsam mit den Blättern und dem intakten Häutchen, welche als Halterung für Blüte und Blätter dient, gefunden werden. Dieses dünne Häutchen wurde ganz vorsichtig entfernt ohne es zu beschädigen und einige Blätter, länger als die Narzisse selbst, um die Narzisse gelegt und vorsichtig wieder in das Häutchen geschoben. Alle Narzissen wurden auf diese Weise neu arrangiert und zu Vasenarrangements verarbeitet. Zum Ende der Stunde wurden mit großer Freude freie Tischarrangements in Glasschalen gestaltet. Aber auch unsere noch nicht so weit fortgeschrittenen Ikebana-Anfänger gestalteten Frühling pur mit wilden Kirschzweigen, Narzissen oder Tulpen.

Licht und Schatten

Aus Cocospalm- und Aspidistra-Blättern wurden zunächst Licht- und Schatten-Plätze kreiert. Die Cocospalm-Blätter sehen eigentlich aus wie Hasenohren und sind bei den meisten Schülern nicht sehr beliebt, aber mit der richtigen Technik konnten wunderschöne Formen daraus gestaltet werden, in denen sich die Mohnblüten. aber auch die Minigerbera sichtlich wohl fühlen.

Blau und gelb, die Nationalfarben der Ukraine

Vasen und Schalen in blau oder gelb wurden neben Forsythien, ungefüllten Ranunkeln, Gerbera und Traubenhyazinthen als Gestaltungselement genutzt. Gemeinsam mit gefärbten Blättern, Styropor-Kugeln, Nüssen und blauer Gaze entstanden fröhliche Frühlingsarrangements, die so hoffen wir, die Stimmung ein wenig aufhellen und etwas Freude schenken können. Wir haben ganz bewusst keine Kriegsszenarien gestaltet, Ikebana sollte sich zwar kritisch mit den Geschehnissen auseinander setzen, aber immer positiv und ein Grund zur Freude sein.

Einstimmung auf den Ikebana-Weg meiner neuen Online-Schüler

Anfang April beginnen zwei neue Online-Kurse, einer für Ikebana-Anfänger und einer für bereits etwas fortgeschrittene Ikebanisten. Heute versuchen wir ein kleines Video hochzuladen, dass den Entstehungsprozess eines einfachen, aber dennoch attraktieven Ikebanas , bestehend aus Weidenkätzchen und Narzissen zeigt.

Das Hochladen von Videos müssen wir noch üben, das hat leider nicht geklappt, deshalbl sehen Sie nur die fertigen Arrangements im Bild.

Wir arbeiten dran!

Vorbereitung auf die Frühjahrs-Kurse

für den Beginn der Frühjahrs-Kurse haben wir uns das Thema: blau und gelb zum Zeichen der Solidarität mit der Ukraine vorgenommen. Wir können natürlich nichts an den schrecklichen Ereignissen ändern, aber vielleicht einen kleinen Lichtblick und etwas Freude verbreiten. Die verschiedensten Materialien wurden blau eingefärbt und bilden gemeinsam mit den strahlenden Forsythien, den kleinen Zinnien und evtl. auch gelben Vasen oder Schalen einen wunderbaren Kontrast.

Cremefarbene Blüten, Zitrusfrüchte, Elefanten-Ohren-Blätter und Riesenfarne sind die heutigen Ikebana-Stars.

Diese cremefarbenen Blüten strahlen momentan an jeder Straßenecke. Obwohl wir ihren Namen nicht kennen (die deutsche Flora-Inkognita kennt sich leider mit australischen Gewächsen nicht aus) und wollten unbedingt mit dem Hibuskus um die Wette leuchten. Die Zitronenbäume wurden kräftig ausgelichtet, wobei uns die starken Dornen ins Auge fielen, die wir mit Tibouchina-Blüten zu einem Nageire verarbeiteten. Der Riesenfarn musste kräftig eingekürzt werden, um die wunderschönen Iris zu unterstützen und ja, die Elefanten-Ohren-Blätter haben es mir angetan und wurden nochmals zu Ikebana verarbeitet.

Ikebana mit exotischen Materialenien

Bei meiner Suche nach exotischen Materialien für meine heutigen Ikebana-Arbeiten, fiel mein Blick auf Elefanten-Ohren-Blätter, die bis zu 150 cm hoch und 80 cm breit werden und am Rande des Dschungels, der an das Haus meiner Tochter grenzt, wachsen. In der Mitte der Pflanze entrollte sich gerade ein riesiges Blatt, welches , mit seinen dicken, hellgrünen Adern geradezu ideal für ein Ikebana mit Kurkuma-Blüte, die ich im Garten fand, ist und so war die Wahl schnell getroffen. Für das zweite Ikebana durfte ich im Nachbargarten wilde Trompetenblumen schneiden, die ich mit einem der riesigen Blätter verarbeitete. Die Ananas aus dem Gemüseladen hatte eine hübsche grüne Haube auf, die mit Wasser gefüllt eine perfekte Unterkunft für die fleißigen Lieschen, die hier das ganze Jahr über im Garten blühen, bereithielt.

Nageire mit Kurkuma- oder Ingwer-Knollen

Die bizarren Knollen des Kurkumas brachten mich spontan auf die Idee sie in einem Ikebana zu präsentieren. Meine Schüler fanden in türkischen Lebensmittelläden zwar keinen Kurkuma- , dafür aber prächtig geformte Ingwerknollen. Aus den Kurkuma-Knollen wachsen in der Natur hellgrüne, lange schlanke Blätter, die nur langsam ihre Form entwickeln. Wir haben Aspidistra-Blätter genutzt, um diese Formen nach zu vollziehen. Strelitien, Gloriosa oder auch Chrysanthemen rundeten diese Nageire-Kreationen ab.

Erste Werke meiner neuen Online-Schülerinnen

Meine neuen Online-Schülerinnen erarbeiten mit viel Freude Ihre ersten Arrangements und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Eine der Schwierigkeiten beim Online-Coaching ist, dass alle Schüler ihre Materialien selbst zusammen stellen müssen, natürlich sind die dort angegebenen Materialien im Winter nicht immer erhältlich und so lernen sie schon früh zu improvisieren, was ganz im Sinne der Sogetsu-Schule ist.

Ikebana an jeder Zeit, an jedem Ort mit jeglichen Materialien ist das Motto der Sogetsu-Schule, diesmal aus meinem improvisierten Studio in Woodgate / Australien.

Winter-Arrangements

Aus blattlosen Ästen, Watte, Toilettenpapier, weißem Vlies, Sprühschnee oder weißen Steinen und Rinden erarbeiteten wir Winterlandschaften, in denen Frühlingsblüten in Eisblöcken eingefroren wurden und so dem Ende des Winter gelassen entgegensehen können.

Mein neues Studio für online-Ikebana an der Sunshine-Coast

Weit fortgeschrittene Ikebanisten, leicht Fortgeschrittene und Anfänger starteten ihre diesjährigen online-Kurse mit coaching aus meinem neuen vorübergehenden Studio an der Sunshine-Coast in Australien. Es ist für meine Schüler und für mich eine große Herausforderung, die richtigen Materialien zu finden, denn hier ist die heißeste und feuchteste Zeit des Jahres, während es in Deutschland kalt und nass ist und in einigen Regionen Schnee und Eis vorherrschen. Ich denke wir haben die richtige Balance gefunden und haben viel Freude bei unserem gemeinsamen Schaffen.

exotische Materialien

Während meines Australienaufenthaltes experimentiere ich gerne mit exotischen Blüten, Blättern und sonstigen ungewöhnlichen, natürlichen Materialien, die wir zu Hause im schönen Kettwig nicht bekommen können. Immer wieder begeistert mich der Reichtum an sattem Grün, an bizarren Knollen, die fantastische Blätter hervorbringen, an den wild wuchernden gelben Trompetenblumen, an wilden Gloriosa-Blüten, die hier als Unkraut gelten und an den vielen Eukalyptusarten. Guckt einfach mal auf den Block, ich werde wöchentlich einige Exoten präsentieren.

Der erste Neujahrsvollmond

Mit dem ersten Vollmond des Neuen Jahres 2022 wünschen wir allen Ikebana-Freunden ein gutes Neues Jahr mit vielen kreativen Ideen.

Mit Weidenkätzchen oder Cornus-Zweigen kreierten meine Online-Schüler den Vollmond über stürmischer See, wie er sich gerade hier an der Sunshine-Coast in Australien darstellt. Schleierkraut oder Mimosen bildeten die Wellen und für die Gesichter des Mondes wurden die unterschiedlichsten ausdrucksstarken Blüten verwand.

 

Adventlicher Abschlußabend

Mit diesen Arbeiten verabschieden wir uns für dieses Jahr in die Weihnachtsferien. Es war für uns alle ein ganz besonders herausforderndes, aufregendes Jahr, in dem wir hart an unsere Grenzen stießen. Trotz allem sind wir froh, dass wir so viele neue Erfahrungen machen durften, sei es auf der BUGA in Erfurt, bei den Sogetsu-Prüfungen, beim online-Unterricht und endlich auch wieder beim Präsenzunterricht im Studio. Drei unserer Schülerinnen legten den Grundstein, um einmal selbst unterrichten zu können und alle können stolz auf ihre Arbeiten sein.

Wir wünschen allen Ikebanafreunden ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Neues Jahr 2022.

Prüfungsarbeit

Advent, Advent

Wie in jedem Jahr gestalten wir zur Adventszeit Arrangements in Anlehnung an das japanische Neujahrsfest. Weihnachten wird vom größten Teil der japanischen Bevölkerung nicht gefeiert, das Neue Jahr aber wird in jedem Haushalt festlich mit besonderen Neujahrs-Arrangements begrüßt. Die Farben für dieses Fest sind rot, weiß, grün und gold, die wir uns für unser Weihnachtsfest ausleihen.

In dieser Woche hatten wir wunderbare Rinden zur Verfügung, die wir nach Formgebung und Bearbeitung auf Latten befestigten und mit Kiefern, Schleierkraut, Gerbera und oder roten Nelken bestückten.

frisches Material kombiniert mit Plastikhalmen

Neues, unkonventionelles Material, nämlich Partystrohhalme, wurden von einer meiner Schülerinnen entdeckt und zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Wir haben diese Halme im Wasserkocher von ihren vorgegebenen Formen befreit, einen Aluminiumdraht hindurchgezogen, sie mit dünnen Plastikhalmen kombiniert, mit knorrigen Apfelzweigen oder mit Eukalyptus verbunden und fröhliche Arrangements daraus gestaltet.

Arrangieren in zwei Vasen, die zusammen eine Einheit bilden sollen

Nachdem wir vor einigen Wochen zwei und mehr Schalen übereinander gestellt hatten, arbeiteten wir heute in zwei Vasen, die gut zueinander passen sollten. Mit Weinlaub und den letzten wunderschönen Sommerblumen, aber auch mit afrikanischen Proteen wurden anmutige Ergebnisse erzielt.

Eine Liebesperlen-Zuwendung verarbeiteten wir spontan zu einzeln stehenden Arrangements.

unkonventionelle- und frische Materialien miteinander verbinden

Im vierten Lehrbuch der Sogetsu-Schule dürfen wir uns mit nicht pflanzlichen Materialien aller Art auseinandersetzen und diese mit lebendem Pflanzenmaterial harmonisch verbinden. Verpackungsmaterialien aller Art, aber auch bunte Strohhalme eignen sich besonders gut für diese Arbeiten. Pappverpackungen wurden so auseinandergeschnitten, dass daraus halb verfallene, von der Natur zurück eroberte Gebäude entstanden, aber auch Schiffe, die gerade die Segel gesetzt hatten. Die Arrangements mit den bunten Strohhalmen bestechen durch ihre Leichtigkeit.